Yehuda Bauer

israelisch-deutscher Historiker; Direktor des internat. Forschungsinstitutes in Yad Vashem 1966-2000; Dozent und Professor am Institut für Zeitgenössisches Judentum der Hebräischen Universität in Jerusalem ab 1960; Veröffentlichungen u. a.: "Jüdische Reaktionen auf den Holocaust", "Die dunkle Seite der Geschichte. Die Shoah in historischer Sicht", "Der Tod des Schtetls", "Der islamische Antisemitismus. Eine aktuelle Bedrohung"

* 6. April 1926 Prag (Tschecheslowakei)

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Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 42/2020

vom 13. Oktober 2020 (se)

Herkunft

Yehuda Bauer wurde am 6. April 1926 in Prag als Martin Bauer geboren. Er wuchs als Einzelkind zweisprachig – mit Tschechisch und Deutsch – auf. Seine Mutter war Modedesignerin, sein Vater Ingenieur. Der Vater, als Zionist, Sozialdemokrat und Antifaschist auch schriftstellerisch tätig, wollte schon vor dem Einmarsch der Nazis in Prag und der schrittweisen Okkupation der Tschechoslowakei (1938/1939) nach Palästina auswandern und kam bereits 1934 das erste Mal nach Israel, um die Immigration vorzubereiten. Um die für die Emigration nötigen 1.000 englischen Pfund vorweisen zu können, brauchte es vier Jahre Vorbereitung, erläuterte B. später in einem Interview (www.fr.de, 23.1.2020). In der Nacht zum 15. März 1939 flüchtete die Familie zunächst nach Polen. "Das Ausreisevisum ...